Mittagspause im Büro: Besser essen.
Die Mittagspause steht an, und Sie haben schon wieder keine Ahnung, für welches Mittagessen Sie sich entscheiden sollen? Ernährungsexpertin Theresa Völkel gibt Tipps, wie man sich trotz Planlosigkeit und Zeitnot im Büro gesund und abwechslungsreich ernähren kann.
Sich im Job ausgewogen ernähren? Das ist leichter gesagt, als getan. Denn häufig lautet das Motto der Deutschen: Hauptsache, es geht schnell und macht satt. Einmal fehlt die Zeit, ein andermal die Idee oder die Energie sich aufzuraffen. Dann kommen Essenssünden ins Spiel, wie die Pommes vom Imbiss nebenan, das Weißmehlbrötchen mit Wurstbelag vom Bäcker oder die Tütensuppe aus dem Supermarkt. Meist kommt dann noch ein Schokoriegel dazu. Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, und dafür zu viel Fett – das ist auf Dauer schädlich. Die Folge: Man ist schlapp, unzufrieden und antriebslos.
Lassen Sie die Faulheit nicht siegen und nutzen Sie die Auszeit der Mittagspause, um neue Energie zu tanken und sich erholt wieder an den Schreibtisch zu setzen. Denn eine fehlende Mittagspause ist nicht nur schlecht für die schlanke Linie, sondern auch für das Gemüt – und langfristig wird das Konsequenzen für Ihre Gesundheit haben.
Frühstücken wie ein Kaiser
Ernährungsexpertin Theresa Völkel rät: „Gerade das Frühstück ist wichtig, damit der Körper Energie bekommt. Die braucht er nämlich als Kraftquelle und „Starthilfe“ in den Tag. Jeder Körper unterliegt einem inneren Rhythmus (dabei sind Tageslicht und Essen die Taktgeber). Deshalb gibt es Frühstück, Mittagessen, Abendbrot.“ Das Croissant auf die Hand ist dabei keine so gute Idee. Achten Sie besser darauf, dass die Lebensmittel nährstoffreich sind, das kann zum Beispiel eine Scheibe Vollkornbrot, belegt mit fettarmem Käse und etwas Rohkost sein, oder auch das ballaststoffreiche Müsli mit Trockenobst.
Sie sind ein Frühstücksmuffel, der mit Mühe und Not gerade mal die Tasse Tee oder Kaffee herunterbekommt? Zwingen Sie sich zu nichts, aber versuchen Sie wenigstens eine Kleinigkeit zu essen. Im Idealfall noch bevor Sie ins Büro gehen. Sei es nur in Form eines Natur-Joghurts oder einer Banane. „Ansonsten sinkt der Blutzuckerspiegel rapide ab und die Konzentration lässt zu wünschen übrig“, so die Expertin. Ihr Tipp für Morgenmuffel und all diejenigen, die keine Lust haben, sich morgens etwas zuzubereiten: Overnight Oats – kurz: Bircher Müsli. Haferflocken, Hirseflocken, Chia-Samen etc. – werden bereits am Abend vorher zubereitet und quellen dann über Nacht im Kühlschrank.
Mittagessen wie ein König
So viele Möglichkeiten außer Haus zu essen direkt vor der Tür, doch keine macht Sie so richtig glücklich? Schon mal daran gedacht, Ihr Mittagessen von zuhause ins Büro mitzunehmen? Kartoffel-, Nudel- oder Bulgursalate sind eine tolle Energiequelle und sind am Abend zuvor ganz einfach und schnell zuzubereiten. Aber auch Gemüsepuffer, Quiche oder kalte Gemüsesuppen können Sie ganz einfach mit ins Büro nehmen und brauchen noch nicht einmal eine Küche dafür. Falls Sie einen Herd zur Verfügung haben, können Sie natürlich auch Suppen und Eintöpfe vom Vortag erwärmen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Am Schreibtisch essen
Wer im Büro sitzt, kommt schnell in die Verlockung beim Mittagessen am Tisch sitzen zu bleiben. Eben noch etwas abarbeiten und das mitgebrachte Brot nebenbei essen. Wer kennt das nicht? Doch Theresa Völkel hält das für keine gute Idee: „Für die Mittagspause sollte man die Arbeitsabläufe für einige Zeit unterbrechen. Einfach mal weg vom PC und sich eine Erholung gönnen.“ Im Idealfall drehen Sie nach dem Essen dann noch ein paar Runden um den Block und tanken Sauerstoff. Denn Bewegung steigert unsere kognitiven Fähigkeiten, fördert die Konzentration und die Leistungsfähigkeit – davon profitiert ja schließlich auch der Arbeitgeber.
Tun Sie sich mit Kollegen zusammen. Gemeinsames Essen ist ein Eisbrecher und wirkt sich ganz nebenbei positiv auf das Betriebsklima aus, denn Essen macht glücklich. Und das zu Teilen ist doch noch schöner, oder? Bedenken Sie aber: Wenn Sie mit Kollegen gemeinsam essen, lassen Sie geschäftliche Dinge vom Tisch. Die Mittagspause ist schließlich zum Abschalten da.
Im Allgemeinen gilt: Jede Mahlzeit ganz in Ruhe aufnehmen. Langsames Kauen macht länger satt. Nicht hinunterschlingen und schon gar nicht im Gehen essen. Hinsetzen, abschalten, Handy weg. 20 Minuten hat jeder... Und schließlich kommt das Wort „Genussmittel“ nicht von irgendwo her.
Snacks für das Nachmittagsloch
Die Mittagspause ist gefühlt gerade erst vorbei, doch der Magen knurrt schon wieder? Greifen Sie erst einmal zu einem Glas Wasser. Damit hat sich der kleine Hunger oft schon von selbst erledigt. Wenn Sie trotzdem noch Hunger verspüren, dann nehmen Sie zwischen Mittag und Feierabend ruhig einen kleinen Snack zu sich. Nur gesund sollte er sein, das versteht sich ja von selbst. Und nicht zu energiereich. Ein Müsliregel ist bei Büroarbeit also nicht unbedingt das Richtige. „Greifen Sie besser auf sogenanntes Brainfood zurück – sprich Nüsse und Obst (vor allem Beeren!). Oder, wenn es etwas herzhafter sein soll, auf Rohkost mit Dip“, so Theresa Völkel.
Theresa Völkel ist 29 Jahre alt und arbeitet bei einem großen Verlag als Food-Redakteurin. Was sie dort macht? Über ihr allerliebstes Thema schreiben: Essen! Nach dem Abitur hat sie Ökotrophologie studiert und ist dann gleich in der Verlagswelt gelandet.